Predigt beim Ökumenischen Taufgedächtnisgottesdienst der ACK Köln
Erzpriester Radu Constantin Miron
am Baptisterium in Köln (29.06.2019)
Der bewegende Augenblick…
Es ist, liebe ökumenische Gemeinde, immer wieder ein bewegender Augenblick, hier am Baptisterium zu stehen. Bewegend in einem doppelten Sinn, da wir uns zum einen alle hierhin bewegen mussten. Wir alle mussten die schützenden Mauern unserer Kirchen verlassen, um an diesen ungewohnten Ort außerhalb der möglichen Routine unserer Gottesdienste zu gelangen. Zum anderen bewegt uns dieser Ort, da er ein Ort des Ursprungs ist, an den wir einmal im Jahr als Kölner ACK zurückkehren.
Am Baptisterium erinnern wir uns, dass in der Urkirche hauptsächlich Erwachsene getauft wurden, die sich auf Grund ihres persönlichen Entschlusses zum Glauben bekannten. Christ werden bedeutete damals also: eine buchstäblich lebenswichtige Entscheidung treffen. Der Taufritus des Untertauchens ist ein Sinnbild des Todes: „Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod“ heißt es in Röm 6, 4. Und damals hatte dieser Akt des symbolischen Sterbens häufig eine sehr konkrete Begegnung mit dem realen Tod zur Folge - oder zumindest mit einem Leben in Verachtung und gesellschaftlicher Marginalisierung.
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Predigt im ökumenischen Neujahrsgottesdienst am 3. Februar 2019 in St. Gereon, Köln
Selig, die Frieden stiften
von Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff
Die siebte Seligpreisung, die den Friedensstiftern gilt, hat ebenfalls einen aktiven Friedenseinsatz vor Augen. Der eirenopoios ist nicht nur der Friedfertige, der von sich aus keinen Streit mit anderen Menschen sucht, sondern einer, der sich durch eigenes Tun um Streitbeilegung bemüht. Daher ist die Übersetzung „selig sind die Friedfertigen“ zu blass; wörtlich sind die Friedensmacher und Friedensstifter gemeint.[1] Dabei ist an ein peace building im umfassenden Sinn zu denken, das die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden schafft, indem Konfliktursachen beseitigt und Interessengegensätze durch aktive Kooperationsvereinbarungen überwunden werden. Die Stunde der Friedensstifter schlägt, wenn es darum geht, einen anfänglichen Friedenszustand, der dem Waffenstillstand folgt, durch aktiven Friedensaufbau langfristig zu sichern. Kurz: Die Friedensstifter sind nicht nur durch das Fehlen von Aggressivität und innerer Feindseligkeit oder ihre Friedensbereitschaft gekennzeichnet; sie setzen sich vielmehr durch ihr leidenschaftliches Engagement für die Wiederherstellung und Bewahrung des Friedens ein.[2]
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