Predigt im ökumenischen Neujahrsgottesdienst am 3. Februar 2019 in St. Gereon, Köln
Selig, die Frieden stiften
von Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff
Die siebte Seligpreisung, die den Friedensstiftern gilt, hat ebenfalls einen aktiven Friedenseinsatz vor Augen. Der eirenopoios ist nicht nur der Friedfertige, der von sich aus keinen Streit mit anderen Menschen sucht, sondern einer, der sich durch eigenes Tun um Streitbeilegung bemüht. Daher ist die Übersetzung „selig sind die Friedfertigen“ zu blass; wörtlich sind die Friedensmacher und Friedensstifter gemeint.[1] Dabei ist an ein peace building im umfassenden Sinn zu denken, das die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden schafft, indem Konfliktursachen beseitigt und Interessengegensätze durch aktive Kooperationsvereinbarungen überwunden werden. Die Stunde der Friedensstifter schlägt, wenn es darum geht, einen anfänglichen Friedenszustand, der dem Waffenstillstand folgt, durch aktiven Friedensaufbau langfristig zu sichern. Kurz: Die Friedensstifter sind nicht nur durch das Fehlen von Aggressivität und innerer Feindseligkeit oder ihre Friedensbereitschaft gekennzeichnet; sie setzen sich vielmehr durch ihr leidenschaftliches Engagement für die Wiederherstellung und Bewahrung des Friedens ein.[2]
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Beieinanderbleiben und weitergehen.
Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln zum sogenannten „Kommunionstreit“ in der Ökumene
Das Reformationsjahr 2017 hat die Kirchen weltweit auf Jesus Christus als den Ursprung unseres Glaubens ausgerichtet. Nicht die Spaltung der Kirchen wurde gefeiert, sondern der gemeinsame Glaube an Jesus Christus, den die Reformatoren auf der Grundlage der biblischen Schriften neu belebt haben. Auch in Köln haben wir uns zu diesem Anlass vor einem Jahr am altchristlichen Baptisterium zu einem ökumenischen Tauferinnerungs-Gottesdienst versammelt. Vor dem dreieinigen Gott haben wir uns verpflichtet, Gebet, Lehre und Handeln im Geist der ökumenischen Geschwisterlichkeit immer wieder zu überprüfen und zu erneuern.
Nun nehmen wir mit Sorge die Auseinandersetzung um die eucharistische Gastfreundschaft für konfessionsverbundene Ehepaare wahr, die vor allem die römisch-katholische und die evangelische Kirche betrifft und auch belastet.